Hallo ihr Lieben,
meine ersten drei Monate Freiwilligendienst sind schon vorüber. Nun
sollt ihr auch mal die Möglichkeit haben, zu erfahren was ich eigentlich alles
in Südafrika mache und wie meine Zeit hier verfliegt.
Ich weiß nicht so richtig wo ich anfangen soll euch zu berichten, denn
ich habe bereits so viele tolle Erfahrungen gesammelt, dass es schwer ist
anzufangen zu schreiben. Für mich ging schon in Deutschland die Reise los, ich
fuhr zu meinem ersten Seminar nach Köln und zum Länderkundeseminar nach Bonn.
Auf den Seminaren beschäftigte ich mich mit dem Abenteuer Südafrika das erste
Mal so richtig. Die ganze Zeit schien es noch so weit entfernt zu sein, dann
waren es aber nicht mal mehr eineinhalb Monate, bis es los ging. Auf den
Seminaren gab es viele hilfreiche Tipps, ehemalige Freiwillige haben ihre
Erlebnisse mit uns geteilt und ich lernte viele andere Freiwillige kennen, die
nun alle ganz verstreut in der Welt leben. Für mich ging es noch nach Schweden
und so wirklich realisiert, dass es bald los geht, habe ich drei Tage vor
meinem Flug, beim Koffer packen. An Nervosität war nicht zu denken, es war vor
allem die Vorfreude auf das Neue, das Unbekannte.
Wohin geht meine
Reise nun? Es geht in ein kleines Dorf Namens Winterton, hier arbeite ich beim
Community Center Isibani. Winterton liegt am Fuße der Drakensbergen und
begeistert täglich mit einer sehr schönen Landschaft. In Winterton kennt Jeder
Jeden, egal wen man auf der Straße trifft, die Menschen grüßen einen immer
freundlich.
Isibani Community Center
Genau so lässt sich auch Isibani am Besten beschreiben, immer warm und herzlich. Isibani hat zwei grundlegende Steine, zum einen das Center und zum anderen den „Place of Safety“.
Der „Place of Safety“ liegt nicht bei Isibani, sondern circa zwei Kilometer von dem Community Center entfernt. Auf dem Gelände befindet sich zum Einen der „Place of Safety“, das Zuhause unserer Chefin und das kleine aber feine Zuhause von meiner Mitfreiwilligen und mir. Der Place of Safety ist ein spezielles Kinderheim, die Kinder kommen aus problematischen Familien und wurden von Sozialarbeitern oder der Polizei zu uns gebracht und somit von ihren Familien getrennt. Die Familien wissen nicht, wo die Kinder leben, um diese nicht in Gefahr zu bringen. Momentan leben 15 Kinder im Place of Safety, im Alter von 6 Monaten bis zu 13 Jahren. Sie können hier bis zu einem Jahr leben, danach werden sie entweder in Pflegefamilien gegeben, werden adoptiert oder im optimalsten Fall dürfen sie zu ihren Familien zurück, wenn diese eine Therapie gemacht haben. Während der Zeit, in der die Kinder im Place of Safety leben, versuchen wir ihnen so gut es geht, ein Zuhause zu geben, indem sie sich richtig wohlfühlen können.
Nun zum anderen Teil von Isibani, dem Community Center. „Isibani“ bedeutet auf Zulu „Bringing the light“, das ist das Motto hier und alle Mitarbeiter versuchen so offen und freundlich zu sein, dass sich jeder willkommen fühlt, dass jedem irgendwie geholfen werden kann und vor allem darin, Hoffnung zu schenken. Die meisten Menschen, die zu Isibani kommen um Unterstützung zu bekommen, kommen aus Khetani, des zu Winterton gehörenden Townships welches gegenüber des Centers liegt. Das Projekt ist sehr vielseitig und da nicht jede Unterstützung gleich aus sehen kann, ist es vor allem sehr spontan darin, immer zu helfen auch wenn etwas nicht vorhanden oder geplant ist.
Eine Aktion von Isibani, die jeden Freitag stattfindet, ist „Matthew 25“. Hier wird Essen nach einem gemeinsamen Gottesdienst, in der zu Isibani gehörenden Kirche, an besonders bedürftige Familien ausgegeben, so dass für diese eine Grundversorgung an Lebensmitteln für einen Monat geboten ist. Eine ähnliche Aktion von Isibani ist der „Charity Shop“. Es werden zwei Mal wöchentlich Kleidung, Handtücher oder Küchenzubehör für wenige Rand verkauft. Jedoch werden auch viele Klamotten im Lagerraum behalten, um diese an bedürftige Menschen ausgeben zu können. Genauso läuft es auch mit Kinderkleidung, diese wird im Charity Shop nicht verkauft, sondern nur nach Bedarf ausgegeben.
Jede zweite Woche im Monat ist „Clinic Day“, an diesen Tagen kommen Krankenschwestern aus dem nächstliegenden Krankenhaus, untersuchen die Menschen und geben Medikamente aus. Für die meisten Menschen ist der Weg zum nächsten Krankenhaus zu weit und somit ist immer viel los an einem Clinic Day. In den anderen Wochen ist „Medication Day“, an diesen Tagen werden Medikamente ausgegeben. Auf Grund von Krankheiten können viele Menschen oftmals nicht den Weg von Khethani bis zu Isibani auf sich nehmen, diese werden dann von Mitarbeiterinnen Isibanis betreut und versorgt.
Einmal im Monat findet dann ein weiterer Tag statt, an dem Menschen mit Behinderung im Mittelpunkt stehen, der „Special Needs Day“. An diesem Tag kommen speziell ausgebildete Physiotherapeuten zu Isibani, kümmern sich besonders um die Menschen, trainieren mit ihnen beispielsweise das Essen, das Laufen oder das Sitzen. Darüber hinaus werden der begleitenden Person viele Aufgaben gegeben, wie sie mit der Person weiter üben können. Des Weiteren findet einmal im Monat ein „CP Day“ statt, hier stehen hauptsächlich Kinder mit einer „zerebralen Lähmung“ im Vordergrund. Für diesen Tag kommt eine Therapeutin zu Isibani, die mit den Kindern speziellen Therapien nachgeht und versucht, das Leben der Kinder Zuhause zu erleichtern, beispielsweise mit Sonderanfertigungen von Schuhen oder Stühlen.
Vor kurzem wurde mit einem neuen Projekt gestartet, dem „Breakfast Club“. In Khethani gibt es viele Kinder, welche die Schule abgebrochen haben, in einer Krise stecken und oft auch drogenabhängig sind. Jeden Morgen kommt eine Gruppe von Jungs ins Center, hier bekommen sie ein warmes Frühstück und es wird versucht ihnen etwas beizubringen, spielerisch sollen sie lernen, dass es Spaß macht etwas zu können. Das vorläufige Ziel ist es nicht, sie wieder zurück in die Schule zu bringen, sondern sie dazu zu bringen, dass sie von alleine etwas ändern wollen an ihrer Situation.
Ein weiterer und großer Teil des Centers sind die Crèche und die Baby Day Care.
Betreut werden vor allem Kinder, mit jungen Müttern, damit diese wieder zur
Schule gehen können. Leider gibt es nicht genug Platz, da unsere Kapazitäten
meist vollkommen ausgenutzt sind, um noch weitere Kinder aufnehmen zu können,
welche bereits auf einer Warteliste stehen.
Oftmals ist es aber auch so, dass Menschen zu Isibani kommen mit ihren
Problemen und wir versuchen so gut es geht zu helfen.
Wie also zu erkennen ist, ist hier immer viel los und langweilig wird es nie. Doch genau das ist das Schöne an Isibani, denn es ist jeden Tag etwas Neues. Meist läuft kein Tag wie es mal geplant wurde, Zwischenfälle und Wichtigeres durchkreuzen jeden Plan, man weiß nie wie der nächste Tag wirklich aussehen wird und was auf einen zukommt. Das war erstmal die Beschreibung von meinem Projekt.
Wie also zu erkennen ist, ist hier immer viel los und langweilig wird es nie. Doch genau das ist das Schöne an Isibani, denn es ist jeden Tag etwas Neues. Meist läuft kein Tag wie es mal geplant wurde, Zwischenfälle und Wichtigeres durchkreuzen jeden Plan, man weiß nie wie der nächste Tag wirklich aussehen wird und was auf einen zukommt. Das war erstmal die Beschreibung von meinem Projekt.
Nun möchte ich euch
ein bisschen von mir erzählen. Ich arbeite vor allem im Center. Hier bin ich
hauptsächlich in der Crèche und der Baby Day Care, ich überprüfe die
Anwesenheit der Kinder, leite eine „teaching lesson“, hier werden den Kindern
beispielsweise die Zahlen beigebracht, gehe mit ihnen auf den Spielplatz und
singe mit ihnen viele Lieder. Eine meiner weiteren Aufgaben, ist das Training
mit einem „CP“- Kind, mit dem kleinen Jungen trainiere ich das Laufen. Jedes
Mal ist es unbeschreiblich schön zu sehen wenn er sich freut und vor allem wenn
man merkt, wie er langsam Fortschritte macht. Mindestens zwei Mal in der Woche
gehe ich gemeinsam mit einer Isibani-Mitarbeiterin zu Home visits ins Township. Die ersten Male war
es wirklich komisch und ich falle wirklich sehr auf mit meiner Hautfarbe,
meiner Größe und meinen blonden Haaren aber ich habe mich wirklich an die
Blicke gewöhnt und ich freue mich jedes Mal auf die Home visits. Wir gehen zu
den Menschen nach Hause, so nahe kann man der Kultur der Zulus wirklich nur im
Township kommen. Die Menschen sind unglaublich liebevoll, freundlich und sehr
dankbar. Während eines Clinic Days, versuche ich in die südafrikanische Ordnung
noch ein bisschen deutsches Chaos mit reinzubringen, oder so ähnlich und sortiere
Medikamente, Klinikkarten und rede mit den Menschen. Einmal wöchentlich helfe
ich in unserem Charity Shop. Außerdem helfe ich noch im Place of Safety und
einmal wöchentlich unterrichten meine Mitfreiwillige und ich in der Primary
School. Wie ihr wahrscheinlich merkt wird es bei Isibani
nie langweilig, was aber grade die Spannung hält. Abends wenn man ins Bett geht
weiß man nicht was am nächsten Tag auf einen zu kommt, wird der Tagesplan
eingehalten oder nicht? Immer eine gute Frage, die einem am nächsten Tag
eigentlich immer mit einem „nein“ beantwortet wird. Doch wie auch immer, genau
das macht den Tag wieder besonders. Da bei Isibani nur Freiwillige arbeiten,
die kaum einen Lohn bekommen, arbeiten hier nur Menschen mit einer unfassbaren
Motivation. Es ist eine entspannte und lockere Atmosphäre und während des
ganzen Chaos versucht immer jeder einzelne sein Bestes zu geben.
Bei Isibani gibt es wirklich immer etwas zu tun, dennoch reisen meine Mitfreiwillige und ich viel am Wochenende und erkunden Südafrika genauer. Wie die Meisten von euch wissen, bin ich kein Mensch von Heimweh und auch nach drei Monaten kann ich sagen, jeden Tag kommt etwas Neues, was die Zeit hier einfach nur verfliegen lässt.
Bei Isibani gibt es wirklich immer etwas zu tun, dennoch reisen meine Mitfreiwillige und ich viel am Wochenende und erkunden Südafrika genauer. Wie die Meisten von euch wissen, bin ich kein Mensch von Heimweh und auch nach drei Monaten kann ich sagen, jeden Tag kommt etwas Neues, was die Zeit hier einfach nur verfliegen lässt.
Ich möchte
mich nun noch einmal bei euch für die Unterstützung bedanken, denn ohne euch
hätte ich nicht die Möglichkeit gehabt, solche großartigenErfahrungen zu machen
und in einer ganz anderen Kultur für so eine lange Zeit leben zu können.
Aller liebste Grüße aus Winterton,
Julia
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen