Sonntag, 30. November 2014

Mich gibt es noch :)


Mir geht es super hier und auch die Abeit läuft super.. Bald kommt wieder ein richtiger Blogeintrag mit allen neuen Informationen :)

Freitag, 21. November 2014

Rundbrief Nummer 1

Hallo ihr Lieben,

meine ersten drei Monate Freiwilligendienst sind schon vorüber. Nun sollt ihr auch mal die Möglichkeit haben, zu erfahren was ich eigentlich alles in Südafrika mache und wie meine Zeit hier verfliegt.
Ich weiß nicht so richtig wo ich anfangen soll euch zu berichten, denn ich habe bereits so viele tolle Erfahrungen gesammelt, dass es schwer ist anzufangen zu schreiben. Für mich ging schon in Deutschland die Reise los, ich fuhr zu meinem ersten Seminar nach Köln und zum Länderkundeseminar nach Bonn. Auf den Seminaren beschäftigte ich mich mit dem Abenteuer Südafrika das erste Mal so richtig. Die ganze Zeit schien es noch so weit entfernt zu sein, dann waren es aber nicht mal mehr eineinhalb Monate, bis es los ging. Auf den Seminaren gab es viele hilfreiche Tipps, ehemalige Freiwillige haben ihre Erlebnisse mit uns geteilt und ich lernte viele andere Freiwillige kennen, die nun alle ganz verstreut in der Welt leben. Für mich ging es noch nach Schweden und so wirklich realisiert, dass es bald los geht, habe ich drei Tage vor meinem Flug, beim Koffer packen. An Nervosität war nicht zu denken, es war vor allem die Vorfreude auf das Neue, das Unbekannte.

Wohin geht meine Reise nun? Es geht in ein kleines Dorf Namens Winterton, hier arbeite ich beim Community Center Isibani. Winterton liegt am Fuße der Drakensbergen und begeistert täglich mit einer sehr schönen Landschaft. In Winterton kennt Jeder Jeden, egal wen man auf der Straße trifft, die Menschen grüßen einen immer freundlich. 





Isibani Community Center








Genau so lässt sich auch Isibani am Besten beschreiben, immer warm und herzlich. Isibani hat zwei grundlegende Steine, zum einen das Center und zum anderen den „Place of Safety“.
Der „Place of Safety“ liegt nicht bei Isibani, sondern circa zwei Kilometer von dem Community Center entfernt. Auf dem Gelände befindet sich zum Einen der „Place of Safety“, das Zuhause unserer Chefin und das kleine aber feine Zuhause von meiner Mitfreiwilligen und mir. Der Place of Safety ist ein spezielles Kinderheim, die Kinder kommen aus problematischen Familien und wurden von Sozialarbeitern oder der Polizei zu uns gebracht und somit von ihren Familien getrennt. Die Familien wissen nicht, wo die Kinder leben, um diese nicht in Gefahr zu bringen. Momentan leben 15 Kinder im Place of Safety, im Alter von 6 Monaten bis zu 13 Jahren. Sie können hier bis zu einem Jahr leben, danach werden sie entweder in Pflegefamilien gegeben, werden adoptiert oder im optimalsten Fall dürfen sie zu ihren Familien zurück, wenn diese eine Therapie gemacht haben. Während der Zeit, in der die Kinder im Place of Safety leben, versuchen wir ihnen so gut es geht, ein Zuhause zu geben, indem sie sich richtig wohlfühlen können.
Nun zum anderen Teil von Isibani, dem Community Center. „Isibani“ bedeutet auf Zulu „Bringing the light“, das ist das Motto hier und alle Mitarbeiter versuchen so offen und freundlich zu sein, dass sich jeder willkommen fühlt, dass jedem irgendwie geholfen werden kann und vor allem darin, Hoffnung zu schenken. Die meisten Menschen, die zu Isibani kommen um Unterstützung zu bekommen, kommen aus Khetani, des zu Winterton gehörenden Townships welches gegenüber des Centers liegt. Das Projekt ist sehr vielseitig und da nicht jede Unterstützung gleich aus sehen kann, ist es vor allem sehr spontan darin, immer zu helfen auch wenn etwas nicht vorhanden oder geplant ist.
Eine Aktion von Isibani, die jeden Freitag stattfindet, ist „Matthew 25“. Hier wird Essen nach einem gemeinsamen Gottesdienst, in der zu Isibani gehörenden Kirche, an besonders bedürftige Familien ausgegeben, so dass für diese eine Grundversorgung an Lebensmitteln für einen Monat geboten ist. Eine ähnliche Aktion von Isibani ist der „Charity Shop“. Es werden zwei Mal wöchentlich Kleidung, Handtücher oder Küchenzubehör für wenige Rand verkauft. Jedoch werden auch viele Klamotten im Lagerraum behalten, um diese an bedürftige Menschen ausgeben zu können. Genauso läuft es auch mit Kinderkleidung, diese wird im Charity Shop nicht verkauft, sondern nur nach Bedarf ausgegeben.
Jede zweite Woche im Monat ist „Clinic Day“, an diesen Tagen kommen Krankenschwestern aus dem nächstliegenden Krankenhaus, untersuchen die Menschen und geben Medikamente aus. Für die meisten Menschen ist der Weg zum nächsten Krankenhaus zu weit und somit ist immer viel los an einem Clinic Day. In den anderen Wochen ist „Medication Day“, an diesen Tagen werden Medikamente ausgegeben. Auf Grund von Krankheiten können viele Menschen oftmals nicht den Weg von Khethani bis zu Isibani auf sich nehmen, diese werden dann von Mitarbeiterinnen Isibanis betreut und versorgt.
Einmal im Monat findet dann ein weiterer Tag statt, an dem Menschen mit Behinderung im Mittelpunkt stehen, der „Special Needs Day“. An diesem Tag kommen speziell ausgebildete Physiotherapeuten zu Isibani, kümmern sich besonders um die Menschen, trainieren mit ihnen beispielsweise das Essen, das Laufen oder das Sitzen. Darüber hinaus werden der begleitenden Person viele Aufgaben gegeben, wie sie mit der Person weiter üben können. Des Weiteren findet einmal im Monat ein „CP Day“ statt, hier stehen hauptsächlich Kinder mit einer „zerebralen Lähmung“ im Vordergrund. Für diesen Tag kommt eine Therapeutin zu Isibani, die mit den Kindern speziellen Therapien nachgeht und  versucht, das Leben der Kinder Zuhause zu erleichtern, beispielsweise mit Sonderanfertigungen von Schuhen oder Stühlen.
Vor kurzem wurde mit einem neuen Projekt gestartet, dem „Breakfast Club“. In Khethani gibt es viele Kinder, welche die Schule abgebrochen haben, in einer Krise stecken und oft auch drogenabhängig sind. Jeden Morgen kommt eine Gruppe von Jungs ins Center, hier bekommen sie ein warmes Frühstück und es wird versucht ihnen etwas beizubringen, spielerisch sollen sie lernen, dass es Spaß macht etwas zu können. Das vorläufige Ziel ist es nicht, sie wieder zurück in die Schule zu bringen, sondern sie dazu zu bringen, dass sie von alleine etwas ändern wollen an ihrer Situation.

Ein weiterer und großer Teil des Centers sind die Crèche und die Baby Day Care. Betreut werden vor allem Kinder, mit jungen Müttern, damit diese wieder zur Schule gehen können. Leider gibt es nicht genug Platz, da unsere Kapazitäten meist vollkommen ausgenutzt sind, um noch weitere Kinder aufnehmen zu können, welche bereits auf einer Warteliste stehen.


Oftmals ist es aber auch so, dass Menschen zu Isibani kommen mit ihren Problemen und wir versuchen so gut es geht zu helfen.
Wie also zu erkennen ist, ist hier immer viel los und langweilig wird es nie. Doch genau das ist das Schöne an Isibani, denn es ist jeden Tag etwas Neues. Meist läuft kein Tag wie es mal geplant wurde, Zwischenfälle und Wichtigeres durchkreuzen jeden Plan, man weiß nie wie der nächste Tag wirklich aussehen wird und was auf einen zukommt. Das war erstmal die Beschreibung von meinem Projekt.


Nun möchte ich euch ein bisschen von mir erzählen. Ich arbeite vor allem im Center. Hier bin ich hauptsächlich in der Crèche und der Baby Day Care, ich überprüfe die Anwesenheit der Kinder, leite eine „teaching lesson“, hier werden den Kindern beispielsweise die Zahlen beigebracht, gehe mit ihnen auf den Spielplatz und singe mit ihnen viele Lieder. Eine meiner weiteren Aufgaben, ist das Training mit einem „CP“- Kind, mit dem kleinen Jungen trainiere ich das Laufen. Jedes Mal ist es unbeschreiblich schön zu sehen wenn er sich freut und vor allem wenn man merkt, wie er langsam Fortschritte macht. Mindestens zwei Mal in der Woche gehe ich gemeinsam mit einer Isibani-Mitarbeiterin zu  Home visits ins Township. Die ersten Male war es wirklich komisch und ich falle wirklich sehr auf mit meiner Hautfarbe, meiner Größe und meinen blonden Haaren aber ich habe mich wirklich an die Blicke gewöhnt und ich freue mich jedes Mal auf die Home visits. Wir gehen zu den Menschen nach Hause, so nahe kann man der Kultur der Zulus wirklich nur im Township kommen. Die Menschen sind unglaublich liebevoll, freundlich und sehr dankbar. Während eines Clinic Days, versuche ich in die südafrikanische Ordnung noch ein bisschen deutsches Chaos mit reinzubringen, oder so ähnlich und sortiere Medikamente, Klinikkarten und rede mit den Menschen. Einmal wöchentlich helfe ich in unserem Charity Shop. Außerdem helfe ich noch im Place of Safety und einmal wöchentlich unterrichten meine Mitfreiwillige und ich in der Primary School. Wie ihr wahrscheinlich merkt wird es bei Isibani nie langweilig, was aber grade die Spannung hält. Abends wenn man ins Bett geht weiß man nicht was am nächsten Tag auf einen zu kommt, wird der Tagesplan eingehalten oder nicht? Immer eine gute Frage, die einem am nächsten Tag eigentlich immer mit einem „nein“ beantwortet wird. Doch wie auch immer, genau das macht den Tag wieder besonders. Da bei Isibani nur Freiwillige arbeiten, die kaum einen Lohn bekommen, arbeiten hier nur Menschen mit einer unfassbaren Motivation. Es ist eine entspannte und lockere Atmosphäre und während des ganzen Chaos versucht immer jeder einzelne sein Bestes zu geben.

Bei Isibani gibt es wirklich immer etwas zu tun, dennoch reisen meine Mitfreiwillige und ich viel am Wochenende und erkunden Südafrika genauer. Wie die Meisten von euch wissen, bin ich kein Mensch von Heimweh und auch nach drei Monaten kann ich sagen, jeden Tag kommt etwas Neues, was die Zeit hier einfach nur verfliegen lässt.



Ich möchte mich nun noch einmal bei euch für die Unterstützung bedanken, denn ohne euch hätte ich nicht die Möglichkeit gehabt, solche großartigenErfahrungen zu machen und in einer ganz anderen Kultur für so eine lange Zeit leben zu können.

Aller liebste Grüße aus Winterton,

Julia

Samstag, 8. November 2014

Arbeiten und Wochenende - was die letzten 4 Wochen so los war (:

Hallo (:
seit meinem letzten Post ist nun schon wieder einige Zeit vergangen.. Erstmal, warum ich mich so wenig melde? Das liegt zum Einen am Zeitmangel aber auch zum Anderen daran, dass ich jedesmal ins Internetcafé gehen muss um einen Eintrag hochzuladen.

Was ich die letzte Zeit gemacht habe? Ich war täglich arbeiten und an den Wochenenden sind wir viel gereist.
"Erst die Arbeit dann das Vergnügen".. Das passt hier nicht, ich habe total viel Spaß bei meiner Arbeit. Ich bin super gerne bei den Kindern in der Créche und in der Baby Day Care. Die Kinder geben einem so viel Freude immer wenn sie einen ganz lieb "aunti" (Tante) rufen und einem irgendetwas auf Zulu erzählen. Ich habe außerdem meine Arbeit ein bisschen geändert und bin nun nicht nur Vormittags bei den Kindern, sondern auch Nachmittags. Ich bin noch sehr viel im Township unterwegs, um dort mit auf "Home visits" zu gehen und sonst trainiere ich noch das Laufen mit dem behinderten Jungen. In der Créche werden unzählige Lieder gesungen und ich lerne gefühlt täglich neue "Zulu-Lieder"... Die Kids sind natürlich super glücklich wenn sie einem was beibringen können ;)) 




Nun zum "Vergnügen"... Wir waren natürlich wieder viel unterwegs, was wir gemacht haben?
Wir waren in St. Lucia, einem an der Küste gelegenem Ort, südlich von Durban, waren in Spionkop, einem kleinen "Game Resort" und waren noch einmal in Durban.
So nun nacheinander:
Wir wurden netterweise von Sandra, unserer Chefin, ihrem Freund und ihrer Freundin (war als Besuch aus Deutschland hier) gefragt, ob wir mit ihnen mit kommen möchten. Freitags ging es nach der Arbeit los, fünfeinhalb Stunden Fahrt lagen vor uns um nach St. Lucia zu kommen. Wir wohnten in einem Hotel, die Dusche hier war so groß wie unser komplettes Bad. Doch trotz des "Luxus" klingelte der Wecker schon um 4 Uhr. Morgens ist es hier einfach am Schönsten. Vom Hotel aus ging es zum "Hluhlluwe" Game Resort. Ich glaube hier lasse ich die Bilder sprechen, denn beschreiben kann man das einfach nicht! (:
                           




Unseren Abend liesen wir noch gemütlich in einem Restaurant ausklingen, auf dem Rückweg trafen wir noch auf ein paar "Hippos". Nilpferde trifft man in St. Lucia wirklich auf der Straße. Nilpferde sind nur leider nicht ungefährlich, es gibt Studien die sagen, dass an Küstenorten die meisten Menschen an einem "Hippo- Angriff" sterben. Am nächsten Morgen ging es auch direkt auf eine Bootstour um Waale zu sehen. Nachdem ich meine ersten Delphine und auch eine wirklich schöne Wal-Flosse gesehen hatte, war ich wirklich froh als ich wieder festen Boden unter meinen Füßen hatte. Danach keine Pause, schließlich ging es zu einem "wunderschönen" Strand. Doch das war untertrieben! Der Strand ist wie aus dem Katalog geschnitten und einfach so wunderschön :))




Bevor es dann wieder zurück nach Winterton ging, machten wir noch eine "gemütliche" Bootstour um nochmal Nilpferde und Krokodile zu sehen.
Nach weiteren fünfeinhalb Stunden Heimfahrt waren wir dann wieder im verwüsteten Winterton. Hier hat über das Wochenende ein so starker Sturm gewütet, dass alles nun mit Blättern und Ästen oder ganzen Bäumen bedeckt ist. Aus unseren Gartentisch haben die Hagelkörner einen Schweizerkäse gemacht - über 5 Löcher sind in ihm. Also war es das perfekte Wochenende zum verreisen! :))

SPIONKOP - unser nächster Ausflugsort. Hier ging es reiten. Ein mehr oder weniger schönes Erlebnis für mich.. Mit 2 Volunteers aus Pietermaritzburg, Merle, Max, Nora und mich ging es ins schöne Spionkop. Ich muss dazu sagen, dass es wirklich schön war Giraffen so unendlich nahe zu sein oder auch den Zebras. Ein Andenken an das Erlebnis habe ich auch noch 3 Wochen später, ob es das Wert war? Darüber lässt sich streiten. (:





 


Das darauffolgende Wochenende haben wir in Durban verbracht. Nora und ich verbrachten unseren ersten Vormittag im Ushaka. Das Ushaka ist wie ein Erlebnisparadies, von einer Pinguinfütterung über eine Robbenschau bis zu einer Delphinschau haben wir uns alles angeschat. Natürlich nicht zu vergessen, die rießen Aquarien mit so vielen verschiedenen Fischen.



Weiter ging es danach zum Viktoria Street Market, ein durchaus sehr bekannter Markt, vor allem in Durban. Nachdem Nora fast beklaut worden wäre, kauften wir wirklich viel ein.. Abends trafen wir uns zusammen mit Merle dann mit 4 Freiwilligen aus Durban. Zwei waren auch von Nora's / Merle's Organisation und mit den anderen beiden werde ich mein Zwischenseminar in Kapstadt haben. Es war mal wieder super neue Freiwillige kennenzulernen und auch genial war, jemanden kennenzulernen der mit mir zusammen in Kapstadt sein wird.. (:
Wir verbrachten einen gemütlichen Abend miteinander.. Am nächsten Morgen ging es von unserem Hostel aus wieder zu Ushaka. Es regnete mal wieder, wie es öfter in Durban ist. Wir drei beschlossen trotzdem ins Rutschenparadies zu gehen. Mit min. 10 Rutschen ist das wirklich super genial, wir hatten vorallem Glück, denn durch den Regen waren natürlich alle Rutschen immer sofort frei.. 


Später gingen wir noch mit den anderen vier Freiwilligen Bowling spielen, bevor sich auch dieses Wochenende dem Ende neigte..

Das letzte Wochenende war hier leider nicht so gutes Wetter. Trotzdem beschlossen wir hier in Winterton zu bleiben, denn es war "Winterton Street Festival". Ein Straßenfest mit diversen Verkaufsständen. Es war ganz schön ein paar leute aus Winterton zu treffen oder auch neue leute kennenzulernen.
Sonntags wurden wir von Einheimischen eingeladen, in eine Art Terme zu gehen, wirklich perfekt bei Regenwetter :)




Ich hoffe ich konnte euch einen Einblick in mein Leben hier geben und vorallem mal wieder über meine reisen.. Elke, die Pastorin aus Winterton und unsere Ansprechpartnerin, nennt uns immer liebevoll "die viel reisenden Volunteers" - so viel wie wir waren wohl noch keine Freiwilligen jemals unterwegs. Und nein, wir reisen immer nur NACH dem arbeiten. Also wir haben keinen Urlaub oder einfach zu viel Freizeit. (: